Staudengarten Adelt Es wird durchgeblüht
 

Seminargarten

Der Seminargarten befindet sich auf einer etwa 800 qm großen Wiesenfläche des Nachbargartens, für den ich eine Nutzungsberechtigung habe.
Bis 2023 wurden 9 Staudenbeete mit unterschiedlichen Themen und Pflanzensammlungen verwirklicht.

Jedes Beet hat eine Pflanzliste oder einen Pflanzplan dauerhaft am Beet zur Einsicht.
Die Bezeichnung der Beete macht deutlich, was mit der Pflanzung erreicht werden sollte.

Teilnehmer aus verschiedenen Jahresseminaren konnten bei der Gestaltung theoretisch oder auch praktisch mitwirken oder die Entwicklung beobachten und das bisher erlernte gärtnerische Wissen festigen.

Auch bei den Gartenöffnungen der Offenen Gartenpforte wurde dieser neue Gartenteil ein Lieblingsort.

Für mich ist dieser Garten eine Herzensangelegenheit, bei der ich im fortgeschrittenen Alter neues Ausprobieren und meine jahrzehntelangen Erfahrungen als Planerin von Hausgärten mit Schwerpunkt Pflanzplanung an die nächste Generation weitergeben kann.

Überlebenskünstlerbeet

Dies ist das älteste Beet des Seminargartens und entstand 2017.
Damals musste eine etwa 15 m hohe Blaufichte gefällt werden. Ich bekam die Möglichkeit, dort ein Übungsbeet für eine Seminargruppe anzulegen.
Der Oberboden bestand aus einer etwa 5 cm Schicht aus Nadelmulch, und darunter schwerer Lehmboden.
Ich beschloss, den Boden in seiner natürlichen Beschaffenheit zu belassen und den Stumpf von etwa 70 cm Durchmesser mit seinen zum Teil armdicken Wurzeln ins Beet zu integrieren.
Lediglich ein Pflegeweg aus Gehölzhäckseln wurde zur Teilung des etwa 25 qm großen Beets angelegt.
Das Beet sollte ohne Bewässerung auskommen. Bei Extremwetterlagen musste Wasser in Gießkannen aus dem Hausgarten herangeschafft werden.
Es gab keinen Pflanzplan.

Zunächst wurde nur beobachtet, was sich von selbst im Beet ansiedelte. Gleich im ersten Jahr erschienen Fingerhüte, Stinkender Storchschnabel, Vergissmeinnicht und Akeleien. Dieser ursprüngliche Bestand hat sich bis heute durch Aussaat erhalten. Unkräuter gab es kaum, soweit man den Storchschnabel nicht als solches betrachtet.
Da mit diesen Pflanzen nur der Frühlings- und Frühsommeraspekt abgedeckt war, wurden mit einer Seminargruppe nach und nach trockenheitsresistente, robuste Stauden für den Sommer- und Herbstaspekt gepflanzt.

Sehr bewährt haben sich u.a. verschiedene Fetthennen, Origanum, Federgras, Waldaster, gelbe Wiesenraute, Raublattaster, Goldrute und Elfenblume.
Der Baumstumpf ist inzwischen ganz von Muehlenbeckia überwachsen.

In Hitzeperioden schwächelte die Bepflanzung, trieb aber bei den ersten Regenfällen zuverlässig aus dem Wurzelballen wieder aus.
Das Beet zeigt, wie mit wenig Aufwand, Geduld und der richtigen Pflanzenauswahl ein Staudenbeet über die ganze Gartensaison hinweg attraktiv bleibt.

 


Die Margeritenwiese

Im Frühjahr 2022 beschloss ich, einen Teil der Wiese von etwa 50 qm, der in den letzten 40 Jahren zwar regelmäßig in zwei bis dreiwöchigem Abstand gemäht, aber nie gedüngt oder vertikutiert wurde, nicht mehr zu mähen.

Da das Schnittgut bisher immer abgefahren wurde, war der Boden stark abgemagert. Feuchte und trockenere Stellen wechselten sich ab.
Es gab große Placken von Wiesenmargeriten, die jetzt zur Blüte kommen konnten. Danach erschienen der gelbe Hornklee, das orangerote Habichtskraut und das gelbe Ferkelkraut.

Schon in diesem ersten Jahr war die Wiese ein absoluter Hingucker. Gemäht wurde erst Ende Oktober.

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margeritenkreis

Etwas entfernt und von der Straße einsehbar, ließ ich einen Margeritenkreis von etwa 20qm stehen, der Ende Juni und im Oktober gemäht wurde.

Im April 2023 bekam dieser Kreis eine etwa 50 cm breite Umrandung mit margeritenblütigen Stauden. Gepflanzt wurden Kalimeris incisa Alba, Kalimeris Madiva, Anthemis tinctoria Sauce Hollondaise, Aster divaricarus, Tanacetum corymbosum Festtafel und Erigeron annuus.
Diese Kreisumrandung lies uns an unsere körperlichen Grenzen stoßen. Es konnte nur mit der Spitzhacke gearbeitet werden, weil der Boden zum großen Teil aus dicken Gesteinsbrocken bestand, die entfernt wurden. Die restliche steinige Erde wurde mit Pflanzerde, Rheinsand und Kompost aufgefüllt. Als Mulchdecke wurde Brechsand aufgetragen.
Es wurde nur 1 mal durchdringend gegossen und danach die Pflanzung sich selbst überlassen.

Ziel ist, diesen Teil auch nach der Margeritenblüte für den Rest des Jahres attraktiv zu halten.

April 2023, winzige Staudenstücke aus meinem Hausgarten wurden eingepflanzt.


Ende Mai ist noch kaum Zuwachs zu sehen.


Ende Juli wurde der innere Kreis mit dem Mäher auf höchster Stufe ab-
gemäht.


Rechts sieht man die Margeritenwiese.


Leider habe ich keine Bilder vom Herbst 2023, wo die Bepflanzung endlich einen enormen Wachstumsschub zeigte und kaum noch Boden zu sehen war.

Das Samenschleuderbeet

Um eine Verbindung zwischen Margeritenwiese und Selbsterhaltungsbeet zu schaffen, entstand die Idee, ein natürlich wirkendes Beet nur mit Stauden zu bestücken, die sich selbst aussäen.

Es war bereits Mitte Juni 2022, ein schlechter Zeitpunkt für eine neue Beetanlage, aber mein Tatendrang war ungebremst.
Die Bodenvorbereitung an dieser Stelle war nicht so aufwendig wie beim Nachbarschaftsbeet. Der Boden war schwer und abgemagert, weil die Wiese seit Jahrzehnten nie gedüngt wurde.

So wurden Grassoden abgestochen, spatentief umgegraben und so viel grober Sand untergemischt, dass ein flaches Hügelbeet von etwa 6 qm entstand. Dieses wurde mit einer dünnen Schicht Kompost abgedeckt, um den neuen Pflanzen etwas Starthilfe zu geben.

Ich erbat von meinen Gartenfreundinnen Stauden mit guter Selbstaussat, die ich wurzelnackt pflanzte. Einen Teil entnahm ich aus meinem Hausgarten und nur 6 Pflanzen kaufte ich hinzu.

Höhere Stauden wie Raublattaster, gelbe Wiesenraute, Mittelmeerwolfsmilch und Diamant-Reitgras wurden gezielt als Abgrenzung zur gemischten Hecke, die das Grundstück von der Straße abschottet, als Hintergrund gesetzt. Der Rest wurde als Matrixpflanzung wild im Beet verteilt.
Im Frühherbst waren trotz des trockenen und heißen Sommers mit wenig Gießaufwand alle Pflanzen gut angewachsen. Der Hügel war fast auf Bodenniveau zusammengefallen, und das Beet war noch im November ein absolutes Highlight des Gartens.

 Die folgenden Bilder zeigen die Entwicklung des Beetes 2023, nachdem im Frühjahr eine ca. 3 cm dicke Schicht Brechsand aufgetragen wurde.


Das Rüpelbeet

Direkt neben dem alten gemauertem Hühnerstall und an der Grenze eines Staudenbeets meines Hausgartens liegt das sogenannte Rüpelbeet.
Schon seit einigen Jahren bemühte ich mich, dieses von Efeu und Immergrün überwucherte Grenzbeet mit wenig Pflegeaufwand im Zaum zu halten.
Mittelpunkt des Beetes ist ein etwa 8 m hohes Pfaffenhütchen, das im Herbst einen atemberaubenden Anblick bietet, andererseits aber seine Feinwurzeln über einen Großteil des etwa 20 qm großen Beets erstreckt.

Den linken Teil des Beets mit einem Rhododendron überließ ich weiterhin, etwas ausgedünnt, dem Efeu und Immergrün und pflanzte versuchsweise ein Geranium Tiny Monster und Helleborus foetidus, den Palmwedelnieswurz sowie Euphorbia characias, die Mittelmeerwolfsmilch dazwischen. Das kleine Monster hält schon 5 Jahre durch und Nieswurz und Wolfsmilch säen sich kräftig aus.


Den rechten Teil des Beetes begann ich konsequent vom Efeu zu befreien. Dort wurde ein Rhododendron fast erstickt. Ich begann seine unteren toten Äste zu entfernen und darunter ein Schattenbeet mit robusten Schattenstauden wie Symphytum uplandicum, Geranium nodosum, Aster divaricatus und Primula veris anzusiedeln.


Im mittleren sonnigeren Teil pflanzte ich Stauden mit großem Ausbreitungsdrang wie Hemerocallis lilioasphodelus, Lysimachia i.S., Helianthus microcephalus, Origanum laevigatum und einiges mehr. Die an der Hühnerstallwand wuchernden Weidenröschen durften auch bleiben, ebenso ein uralter weißer Phlox. Diese Stauden halten sich selbst im Zaum und ich habe meinen Spaß an ihren Guerillakämpfen.


Der Boden wurde übrigens nur in den Pflanzlöchern mit Kompost verbessert.

Das Beet der guten Nachbarschaft

Nur durch einen Weg aus Holzhäckseln vom Rüpelbeet getrennt entstand im Frühjahr 2022 dieses ca. 8 qm große Staudenbeet.

Es soll die Freude über die Erweiterung meines gärtnerischen Tätigkeitsbereichs durch die Erteilung der Gartennutzungsberechtigung des Nachbarn ausdrücken. Gleichzeitig sollte es aber auch zeigen, wie es mit einer ausgeklügelten Bepflanzung in zarter Farbgebung mit flirrenden leichten Nuancen durch kleinblättrige Stauden durchaus mit einem Nachbarbeet mit kräftiger Farbgebung und massiver Gestalt in Harmonie stehen kann.

In diesem Beet wurde viel Muskelkraft eingesetzt. Der Boden war schwer und sehr “steinreich“.

Faustgroße Steine wurden entfernt und an der Wand des gemauerten alten Hühnerstalls als Mauer geschichtet.
Das Beet wurde bis auf 2 Spatentiefen umgegraben und mit grobem Sand und Kompost durchmischt.
Danach wurde ein Pflanzplan erstellt.

Stauden wurden nicht aus meinem eigenen Bestand verwendet, sondern zugekauft. So entstand ein harmonisch abgestimmtes Beet mit niedrigen bis mittelhohen Stauden, das schon im Herbst 2022 bei den Besuchern Bewunderung hervorrief.

Juni 2022
Juni 2022
Im April 2023
Im April 2023
Im Juni 2023
Im Juni 2023
Im Juli 2023
Im Juli 2023
Im Oktober 2023
Im Oktober 2023


Das Haustürbeet

Haustürbeet in Arbeit August 2022 bei der Planung mit einer Seminargruppe

Das Beet von etwa 9 qm liegt direkt am Hauseingang des Nachbarhauses und war seit Jahrzehnten ein Rosenbeet mit nur einer Sorte Beetrosen in einem schreienden Orangerot.

Es stand im auffälligen Gegensatz zur Margeritenwiese in unmittelbarer Nähe. Die Nachbarin liebte es, und deshalb war es für mich erstmal tabu.
Der neue Besitzer gab Mitte 2022 freie Hand zur Umgestaltung.

Sofort wurden die Rosen entfernt. Eine davon durfte stehenbleiben als Andenken an die alte Nachbarin.

Das Beet wurde einmal umgegraben und der reichliche Unkrautbewuchs, bedingt durch die fehlende Bodendeckung, wurde dabei sorgfältig entfernt. Dann wurden wie üblich Sand und Kompost untergemischt.

Gemeinsam mit einer Seminargruppe begann ich im Herbst 2022 mit der Pflanzplanung, und kurz darauf begannen wir mit der Bepflanzung.
Ziel des Beetes ist, im Eingangsbereich des Hauses von Frühling bis Herbst allen Besuchern des Hauses einen blühenden Willkommensgruß zu bieten.

April 2023
April 2023
Juni 2023
Juni 2023
Juli 2023
Juli 2023
August 2023
August 2023
September 2023
September 2023
Oktober 2023
Oktober 2023


Mit der Entwicklung des Beetes Anfang 2023 war ich zunächst nicht ganz zufrieden. Das lag daran, dass das Beet im Frühjahr wenig Sonne bekam und der Boden sich erst spät erwärmte. Vor allem der rechte Teil liegt im Halbschatten.
Außerdem wurden einige Stellen für Staudeneinsaat freigelassen, die sich aber nur schlecht entwickelte. Daher beschloss ich, diese Stellen im Spätsommerdoch mit getopften Stauden zu bestücken, die sich nach einer Kompostgabe bis zum Spätherbst prächtig entwickelten. Hierzu wurde ein Update zum Pflanzplan gemacht.

Das Heckenbeet

Rechtwinklig zum Nachbarschaftsbeet entstand im Frühjahr 2023 das etwa 7 qm große Heckenbeet. Als Hintergrund dient die Thuja Hecke eines Nachbarn.
Im Winter 2022 wurden bereits die Vorarbeiten geleistet und ein Pflanzplan erstellt.

Dort zog ein, was der Hausgarten so hergibt, sozusagen ‘ein Kessel Buntes‘, altbewährte Lieblingsstauden, Dauerbrenner, aber keine Guerillastauden.
Ziel war, die düstere, langweilige Thuja Hecke zu beleben und die Bank zwischen den Beeten mit üppiger Blütenpracht einzurahmen.

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  • Juni 23
  • Juni 2023
  • Juli 2023
  • Juli 2023
  • August 2023
  • Oktober 2023


Hau-ab Beet

Entlang des Nachbarhauses waren direkt im Anschluss an die Drainage Rosen gepflanzt worden, die ständig unter Mehltau und Sternrußtau litten. Die Katzen der Nachbarschaft nutzten dieses sonnige,trockene und staubige Beet als Katzenklo weil die Unterpflanzung fehlte.
Wir beschlossen im Juli 2023 die meisten Rosen zu entfernen und den Rest mit trockenheitsresistenten Stauden wie Lavendel, Bergminze und Storchschnabel zu unterpflanzen.
Gemulcht wurde wieder mit Rheinkies.
Ende August war die Bodendecke fast geschlossen und die Katzen mieden das Beet.

 

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